Immobilien Griechenland 2019 – The reboot

Nach etwa einem Jahrzehnt, das für den Immobiliensektor Griechenlands mehr als schlecht war, ist seit einiger Zeit wieder sehr positive Stimmung auf dem griechischen Immobilienmarkt zu verzeichnen. Es scheint, dass aktuell eine Vielzahl von Faktoren positiv zusammenwirken, und dafür sorgen, dass es seit einiger Zeit wieder starke Bewegung in der griechischen Immobilienbranche gibt.

Bereits Ende 2017 konnte eine Trendwende verzeichnet werden, denn zu jenem Zeitpunkt wurde nach längerer Zeit erstmalig wieder eine – wenn auch leichte – Preissteigerung bei den Immobilienpreisen im Verhältnis zum Vorjahr (2016) diagnostiziert. Dies betraf natürlich vorzüglich die „interessanten“ Immobilien. Der steigende Trend setzte sich dann auch in 2018 fort. Bei den Wohneinheiten konnte schließlich laut Remax Griechenland im Vergleich zu 2017 eine Preissteigerung von im Mittel 7, 3% verzeichnet werden (Altbau: 8,9%, Neubau: 6,9%).

Der positive Trend setzt sich nun in diesem Jahr weiter fort. Durch die weiterhin starke Nachfrage in den „touristischen“ Zentren der großen Städte, wie Athen und Thessaloniki, nach Wohnungen zum Beispiel für AirBnB ist in Kombination mit dem in den Krisenjahren stattgefundenen „Baustopp“ bereits jetzt ein Wohnungsmangel spürbar – Stichwort in diesen Kontext: Grundstücksknappheit. Dieser Mangel spiegelt sich dann logischerweise in den Immobilienpreisen wider. Nach ersten Schätzungen der griechischen Zentralbank wurde für das erste Halbjahr von 2019 eine weitere Preissteigerung von 6,3% festgestellt, während Immobilienmakler für bestimmte Regionen, wie z. B. das Athener Zentrum, sogar von Steigerungen bis über 30% im Vergleich zum Vorjahr sprechen. Letzteres hat sicherlich auch damit zu tun, dass teilweise komplette Wohngebäude im Zentrum zwecks zukünftiger Hotel- oder AirBNB-Nutzung vom Markt genommen wurden, und somit das Angebot extremst minimierten. Die „Flucht der ursprünglichen Bewohner“ aufgrund taff steigender Preise sei an dieser Stelle als Nebeneffekt erwähnt. Ein weiteres Investmentmodell, das auch einen Teil des Immobilienbestandes absorbiert, sind Anlagen für Studentenwohnungen, die bis dato in Griechenland eher selten vertreten waren. Hier scheint übrigens ein gutes Investmentprodukt zu entstehen.

Ausländische Investoren kommen

Ein großer Teil der transferierten Immobilien wurde von ausländischen Investoren – teilweise Fonds – gekauft, die sich seit einiger Zeit auf dem griechischen Markt umschauen. Dies bedeutet, dass der griechische Markt für internationale Investoren wieder interessant ist. Die niedrigen Preise haben in Kombination mit den positiven Aussichten Griechenlands nach der Krise und dem steigenden Interesse aber auch aufgrund der nunmehr stabilen politischen Situation ein absolut positives Momentum auch für internationale  Immobilieninvestitionen in Griechenland erzeugt. Neben Investoren aus China und Israel  kommen sehr viele Interessenten aus dem deutschsprachigen Raum, um aufgrund der niedrigen Renditen in ihrer Heimat hier in Griechenland einen gute – und höchstwahrscheinlich renditekräftigere – Alternative für ihr Portfolio zu finden.

Neben den ausländischen Investoren sind aber auch griechische – sowohl private, teilweise auch börsennotierte – Gesellschaften (hier Sondergesellschaftsform: ΑΕΕΑΠ) entstanden, die Immobilieninvestitionen zum Zweck haben.

Immobilien Griechenland – jetzt geht’s los

Unter den Fachleuten in Griechenland herrscht heute Einigkeit darüber, dass der griechische Immobilienmarkt aktuell am Anfang eines neuen Zyklus steht. Zusätzlich zu den bereits erwähnten Faktoren, die Wind in die Segel dieses Marktes bringen, wird in den nächsten Monaten noch einmal ein kräftiger Schub folgen, zumal der griechische Staat in diesem Oktober aufgrund von geplanten Steuererleichterungen (Wegfall der Mehrwertsteuer beim Kauf bestimmter Immobilien für die kommenden drei Jahre; hier warten wir diesen Monat auf das entsprechende Gesetz) weitere Anreize schaffen wird, um in griechische Immobilien zu investieren. Auch für die Altbausanierung/ -modernisierung sollen mittels Steuernachlässen weitere Incentives geschaffen werden. Dies wird letzten Endes auch der Baubranche Griechenlands zu Gute kommen, weshalb man in der nächsten Zeit auch von Baupreissteigerungen ausgehen kann.

Großes Interesse für griechische Immobilien

Großes Interesse verzeichnen – laut aktuellen Berichten in der Presse – neben den touristischen Immobilien auch Büro- und Logistikgebäude. Aufgrund des bereits zuvor erwähnten Investitionsstopps wurde in den letzten Jahren in diesen Immobiliensektoren sehr wenig neu produziert, sodass heute ein großer Mangel an entsprechenden – insbesondere modernen – Flächen zu verzeichnen ist. Dies geht soweit, dass teilweise aktuell im Bau befindliche Bauten zu großen Teilen bereits vor Fertigstellung mit Mietverträgen reserviert sind.

Große Hoffnung besteht aber auch noch bei den Immobilien, die als Sicherheit für die sogenannten „faulen Kredite“ (non performed loans) hinterlegt sind. Auch hier werden in den nächsten Monaten sicherlich weitere gute Investmentimmobilien auf den Markt kommen, die primär für institutionelle Investoren interessant sein werden, wobei dies sicherlich nicht für alle Objekte zutreffen wird. Sicherlich werden auch dieser Art Objekte für eine weitere Investmentwelle aus dem Ausland sorgen.

Last but not least wird laut aktuellen Berichten in der Presse Anfang 2020 das Hellinikon-Projekt starten. Es handelt sich hierbei um eine großformatige Projektentwicklung auf dem Areal des ehemaligen Flughafens, das nach einer längeren Brachperiode nun revitalisiert werden soll. In den vergangenen Monaten wurden durch die neue griechische Regierung, die private Investitionen intensiv unterstützt, die letzten genehmigungstechnischen Punkte geklärt, und nun soll es im Frühling mit den infrastrukturellen Arbeiten losgehen. Es handelt sich um ein Bauprojekt mit einem geschätzten Gesamtvolumen von 8 Mrd. Euros (geschätzte Bauzeit: 5 Jahre), welches sicherlich aufgrund seiner Größe einen „Bauboom“ hervorrufen wird, aber auch aufgrund seinem Bekanntheitsgrad Griechenland investitionstechnisch für internationale Investoren noch weiter in den Vordergrund rücken wird.

All die aktuellen Faktoren lassen mit Vorfreude auf ein spannendes und viel versprechendes Jahr 2020 vorausschauen. Was kann jetzt noch schief gehen?

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